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  • AutorenbildFederica Suess

Was sind Präventionsmaßnahmen laut LKSG?

Aktualisiert: 25. Okt. 2023

Gerade Unternehmen, die mit menschenrechtlichen Sorgfaltsprozessen starten, fällt es schwer, genau zu verstehen, was unter “Präventionsmaßnahmen” aus Artikel 6 des LkSG gemeint ist.


In diesem Artikel werde ich daher 3 konkrete Maßnahmen teilen, um vor allem kleineren Unternehmen ein paar Optionen zur Umsetzung dieses Punktes aufzuzeigen.




1.Einkaufspraktiken prüfen und fair gestalten


Die Einkaufspraktiken sind ein wesentlicher Hebel für bessere Arbeitsbedingungen. Faire Preise, angemessene Lieferzeiten oder eine akkurate Bedarfsplanung wirken sich positiv auf Lieferanten aus. Wenn Lieferanten finanziell stabil sind und eine akkurate Produktionsplanung möglich ist, stärkt das auch die Mitarbeitenden. Die Wahrscheinlich ist höher, dass Mitarbeitende fair bezahlt werden und die Arbeitszeiten angemessen bleiben.


Unternehmen können in einem Workshop-Format ihre Einkaufspraktiken untersuchen. Welche Praktiken wirken sich positiv auf den Lieferanten und die Partnerschaft aus? Welche negativ?


Das sind zentrale Fragen, die es zu prüfen gilt. Wenn negative Einkaufspraktiken festgestellt werden, müssen Maßnahmen zur Abstellung erarbeitet werden.


Negative Praktiken können z.B. sein, langsame Wareneingangsprüfung, verspätete Rechnungsbegleichung, kurzfristige Mengenänderungen.



2.Stichprobenartige Prüfung des Verhaltenskodex anhand von Sozialaudits


Sozialaudits sind das am häufigsten genutzte Tool, um Arbeitsstandards zu prüfen. Durch Gespräche mit Mitarbeitenden, Dokumentencheck und Produktionsrundgang werden die Punkte im Verhaltenskodex geprüft. Lücken werden festgestellt und Maßnahmen mit dem Lieferanten aufgestellt, um diese zu schließen.


Ich habe einen separaten Artikel zu Sozialaudits geschrieben, der hier zu finden ist.


Andere Prüfungen der Einhaltung des Verhaltenskodex sind Gespräche mit dem Lieferanten, Lieferantenbesuche, Fragebögen oder Befragung der Mitarbeitenden.


Im LkSG wird auch erwartet, dass im eigenen Betrieb „Kontrollmaßnahmen“ durchgeführt werden. Die oben beschriebenen Tools können also auch im eigenen Betrieb genutzt werden.


Wenn du dich gerne zu Sozialaudits austauschen möchtest, schreibe mir gerne eine E-Mail unter: federicasuess@etika.io.



3. Belegschaft zu Menschenrechten weiterbilden


„Wie können wir Nachhaltigkeitsthemen umsetzen, wenn wir sie nicht verstehen?“

Diesen Satz hat einmal eine Kundin von mir gesagt. Z.B. werden Verhaltenskodexe für Lieferanten oft versendet, ohne genau die Inhalte und Anforderungen zu verstehen. Das ist aber essenziell. Denn Arbeitsstandards und Menschenrechte sind komplexe Themen. Wenn Einkäuferteams und Nachhaltigkeitsverantwortliche nicht geschult sind, können sie keine wirksamen Maßnahmen umsetzen.


Wir haben bei ETIKA ein Online-Training entwickelt, das die Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erklärt, so dass die Anforderungen an die Arbeitsstandards klar und deutlich sind.


 

War der Artikel hilfreich? Teile ihn gerne mit Kolleg*innen.


Kennst du weitere Maßnahmen, die Verstöße im eigenen Betrieb und in der Lieferkette verhindern können? Schreib Sie gerne in die Kommentare!




Hand die auf einem Notizblock ein paar To-Dos aufschreibt.


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