Es ist nicht einfach, effektive Schulungen zu gestalten. Sollte man sich für ein E-Learning oder eine Präsenzveranstaltung entscheiden? Sollen alle Mitarbeitende oder nur bestimmte Abteilungen geschult werden? Und welche Themen sollten die Schulungen abdecken?
Die 4 Schritte verschaffen dir Klarheit darüber, wie du effektive Schulungen gestalten kannst. Du sparst Zeit bei der Entwicklung und vermittelst den Teilnehmenden essenzielles Wissen.
Erster Schritt: Festlegung von Zielsetzung und Zielgruppe
Dies ist einer der wichtigsten Schritte, der leider oft übersehen wird.
Wer soll von der Schulung profitieren? Was soll sie bewirken? Welche Veränderungen soll sie initiieren?
Wir erhalten häufig Anfragen, die sehr vage sind, wie z.B. “Wir möchten unsere Lieferanten zum LkSG schulen. Haben Sie dafür etwas?”.
Für eine effektive Schulung ist das unzureichend.
Es erfordert, tiefer zu gehen.
Für welche Lieferanten soll die Schulung gestaltet werden? Wer innerhalb des Unternehmens soll teilnehmen? Welche Absicht verfolgt die Schulung? Soll sie informieren, motivieren oder inspirieren? Was soll durch die Schulung erreicht werden? Was sollen die Teilnehmenden am Ende wissen oder können?
Zweiter Schritt: Vorteile für die Teilnehmenden herausarbeiten
Im Bereich der Nachhaltigkeit kommt es häufig vor, dass Schulungen den Mitarbeitenden aufgezwungen werden.
Um die Zustimmung zu gewinnen, ist es daher wichtig, sich zu überlegen:
Welche Vorteile bietet die Schulung den Teilnehmenden?
Warum sollten die geschulten Personen bereit sein, Zeit aus ihrem Alltag zu investieren, um an der Schulung teilzunehmen?
Diese Fragen im Vorfeld zu klären, ist entscheidend, damit die Teilnehmenden motiviert sind, teilzunehmen.
Zweiter Schritt: Lernziele festlegen & Inhalte auswählen
Nachdem die Zielsetzung und die Zielgruppe definiert wurden, widmet man sich den Lernzielen. Welches Wissen oder welche Fähigkeiten sollen die Teilnehmenden erwerben?
Gute Lernziele sind beobachtbar. Sie verwenden Verben wie erklären, durchführen, beschreiben, auflisten.
Ein Beispiel für ein effektives Lernziel ist:
“Einkäufer*innen können die Prinzipien des Verhaltenskodex für Lieferanten erklären.”
“Zulieferer können die 5 wichtigsten Elemente zur Umsetzung von Arbeitsschutz auflisten.”
Beim Formulieren von Lernzielen sollten Verben wie “wissen, verstehen oder lernen” vermieden werden.
Die Lernziele bieten eine klare Orientierung, welche Inhalte in der Schulung behandelt werden müssen.
Schritt 3: Format auswählen & Schulung durchführen
Die Lernziele bestimmen das Format. Für die Vermittlung von Fähigkeiten, wie beispielsweise das Auditieren von Fabriken, sind Präsenzschulungen oft besser geeignet. Dies liegt daran, dass Rollenspiele sehr effektiv sind und sich besser in Präsenz umsetzen lassen.
Für die einfache Wissensvermittlung sind Onlineformate gut geeignet. Wenn Lieferanten beispielsweise über die aktuelle EU-Gesetzgebung informiert werden sollen, reicht ein E-Learning oder eine Onlineschulung aus.
Unabhängig vom Format sollte die Schulung nach den neuesten (gehirn-gerechten) Lernmethoden gestaltet und durchgeführt werden. Die Trainerin sollte nicht länger als 10-20 Minuten am Stück sprechen. Teilnehmende sollten aktiv eingebunden, um das Wissen anhand von Beispielen anzuwenden oder die Inhalte zusammenzufassen.
Schritt 4: Lernerfolge bewerten & Erfolge feiern
Am Ende der Lernreise ist es entscheidend zu prüfen, ob die Lernziele erreicht wurden. Der Lernerfolg kann durch Feedbackbögen oder Tests, die vor und nach der Schulung durchgeführt werden, ermittelt werden.
Ebenso wichtig ist es, den Erfolg am Ende der Schulung zu feiern. Dies kann durch die Vergabe von Zertifikaten geschehen, ebenso wie durch Gruppenübungen, die die Stärken der Teilnehmenden würdigen.
Ich hoffe, dass die Schritte dir eine hilfreiche Orientierung bei der Erstellung von Schulungen bieten.
Falls du dich über das Thema Schulungen austauschen möchtest, kannst du mir gerne eine E-Mail an federicasuess@etika.io schreiben.

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