Eine der Fragen, die ich in meinem ersten Vorstellungsgespräch hatte, betraf die Möglichkeit, Synergien zwischen CSR und Lebensmittelsicherheit zu schaffen. Zwanzig Jahre später ist die Frage immer noch offen für Diskussionen. Es besteht kein Zweifel, dass Lebensmittelsicherheitsstandards eine herausragende Rolle bei der Kommerzialisierung von Lebensmitteln spielen, insbesondere im Westen. Vom Erzeuger bis zum Verbraucher werden sichere Praktiken und Verfahren für den Umgang mit Lebensmitteln definiert und umgesetzt, um sicherzustellen, dass die Risiken unter Kontrolle gehalten werden und die Verbraucher nicht geschädigt werden. Kein Produkt gelangt auf den europäischen Markt ohne eine Zertifizierung, die seine Gesundheit und Sicherheit garantiert, und die Verbraucher sehen es als selbstverständlich an, dass, wenn ein Produkt in einem Supermarkt erhältlich ist, dies nur geschieht, weil es die strengen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit erfüllt hat.
Weltweit basieren die meisten Gesetze zur Lebensmittelsicherheit auf den Standard "Hazard Analysis and Critical Control Points" (HACCP) oder dem "Good Manufacturing Practice" (GMP). Risikobewertung, funktionierende Managementsysteme, gute Protokolle und wiederkehrende Produktanalysen sind Teil der Routinen, die Lebensmittelhersteller haben müssen, wenn sie Zugang zu den Märkten haben wollen. Dies kann in mehrere übergreifende Grundsätze der Lebensmittelsicherheit umgesetzt werden, die sich durch die gesamte Lieferkette ziehen.
Um alle gesetzlichen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit bei Probenahmen, Tests oder Audits zu erfüllen, benötigen Unternehmen externe Expert*innen und unabhängige Parteien. Unternehmen, wie nuTIQ und sein globales Partnernetzwerk bieten diese Möglichkeiten, Risiken und Kosten entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette zu reduzieren.
Gleichzeitig glauben wir bei Etika, dass es sinnvoll ist, Lebensmittelsicherheit und CSR zusammen zu denken. Lassen Sie uns einige Prinzipien durchgehen, bei denen Lebensmittelsicherheit und CSR verbunden werden können:
1. Sorgfaltsplficht
Von jedem Unternehmen, das an der Lebensmittelversorgungskette beteiligt ist, wird erwartet, dass es seine Sorgfaltspflicht erfüllt, um die Qualität und Sicherheit eines Lebensmittelprodukts im Rahmen seiner Verantwortung zu gewährleisten. Es scheint vernünftig, diese Gelegenheit zu nutzen, um in diese Praxis die Sorgfaltspflicht der Menschenrechte aufzunehmen. Natürlich ist es notwendig, Kompetenz zwischen den verschiedenen Mitarbeitern und Fachleuten aufzubauen, die für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich sind, damit sie auch die Elemente der Früherkennung, Überwachung und Widergutmachung von Menschenrechtsverletzungen vorantreiben können. Es ist kostengünstiger und sicherlich machbar, wenn Lebensmittelfachleute die richtigen Fähigkeiten erhalten.
2. Rückverfolgbarkeit
Aus Sicht der Lebensmittelsicherheit bedeutet Rückverfolgbarkeit, dass alle Lebensmittelunternehmer*innen dafür verantwortlich sind, zu dokumentieren, woher ihre Rohstoffe stammen und wohin sie geschickt werden. Aus CSR-Sicht bedeutet Rückverfolgbarkeit, einen klaren Überblick darüber zu haben, wo Produkte hergestellt werden und unter welchen ökologischen und menschlichen Bedingungen.
3. Vorsorgeprinzip
Dies ist ein sehr wichtiges Prinzip der Lebensmittelsicherheit, nach dem es den zuständigen Behörden gestattet ist, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, wenn sie der Ansicht sind, dass die Lebensmittelsicherheit gefährdet sein könnte. Es ist schade, dass die Behörden dieses Prinzip nicht anwenden, wenn es um die Sorgfaltspflicht der Menschenrechte geht. Dennoch können Lebensmittelunternehmer*innen ihre eigene Geschäftsstrategie und -freiheit nutzen, um zu entscheiden, bestimmte Lieferanten oder Lieferregionen zu wechseln, wenn sie das Risiko von Menschenrechtsverletzungen als zu hoch einschätzen.
4. Transparente Kommunikation zu Risiken
Aus Sicht der Lebensmittelsicherheit muss die Öffentlichkeit unverzüglich über drohende und potenzielle Gefahren für die Lebensmittelsicherheit informiert werden. Ebenso müssen soziale und menschenrechtliche Risiken und Mängel an die Öffentlichkeit kommuniziert werden, um sie auf die Bemühungen und die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die ein Unternehmen möglicherweise beheben muss.
Es gibt also viele Gemeinsamkeiten zwischen den zwei Bereichen und wir sehen es als sinnvoll und effizient an, beide Aspekte stärker zu verbinden.
Wenn Sie sich mit uns austauschen wollen, wie das in ihrem konkreten Fall aussehen kann, schreiben Sie uns eine E-Mail unter federicasuess@etika.io.
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